Michael “sesL” Higatzberger sorgt mit seinem Team Esport Rhein-Neckar für Furore in den Open Qualifiern der Merkur Masters. Der Tabellenführer hat bereits 15 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten im Ranking. Außerdem hat das Lineup bei allen vier Online Cups das Finale erreicht, in klaren Zahlen: 36 von möglichen 40 Punkten wurden gesammelt. Wir haben uns mit dem AWP-Spieler über den Erfolg seines Teams unterhalten.
Die Open Qualifier sind ganz im Zeichen eures Teams. Was ist das Geheimnis eures Erfolgs?
Abgesehen davon, dass wir jetzt schon unsere zweite Season in dieser Lineup-Konstellation spielen und dadurch einen großen Vorteil den anderen Teams gegenüber haben, sind wir, denke Ich, den meisten Spielern einfach individuell überlegen.
Was sind eure Stärken, die kein Lineup so schnell kopieren kann?
Wir verbringen auch außerhalb des Servers viel Zeit miteinander, was unserer Team-Chemistry enorm hilft. Zwischenmenschliche Probleme und Kritik werden daher schnell angesprochen, sodass man sich auf dem Server nur aufs Spiel konzentrieren muss. Die Balance zwischen Spaß und Seriosität ist aber Ingame unter Freunden schwierig hinzubekommen, aber ich denke, genau das bekommen wir gut hin.
Die Teams, die bereits für die Offline Finals qualifiziert sind, nannten dich mehrmals als Spieler, auf den die Zuseher besonders achten sollen. Hat dich das selbst überrascht?
Es hat mich schon ein wenig überrascht. Wenn man von Personen als “Player to watch” genannt wird, mit denen man Kontakt pflegt, ist es eine Sache, aber wenn Leute wie „Scrunk“ oder Lenz einen nennen, hat es nochmal einen viel höheren Wert. Weil ich sie anscheinend einfach nur mit meiner Ingame-Leistung überzeugen konnte.
Was motiviert dich CS:GO so intensiv zu spielen?
Ich würde es nicht einmal Motivation nennen. Ich habe einfach extrem hohe Ambitionen und möchte denen gerecht werden. Daher lege ich eine gewisse Dedication an den Tag, um meine Ziele zu erreichen.
Wie sieht deine Trainingsroutine aus?
Momentan habe ich keine richtige Trainingsroutine.
Wieso hast du im Moment keine Trainingsroutine?
Ich habe eine gewisse “Warmup Routine” die ich vor jedem wichtigen official durchziehe. Was ich genau mache, ändert sich aber regelmäßig bei mir. Momentan besteht diese Routine aus ~20 Minuten Surf und ungefähr einer Stunde Deathmatch, welche ich aber auch nochmal in 3x 20 Minuten einteile.
Eine richtige Trainingsroutine habe ich jedoch nicht, da es für mich sehr wichtig ist, jeden Tag Fokus auf verschiedene Dinge zulegen. Wenn ich Tag für Tag dieselbe Routine durchziehe, bekomme Ich zwar eine gewisse Konstanz, verfalle aber auch in eine Art Tunnelblick. In dem Ich nur noch die Dinge vor Augen habe, die auch in meiner Routine vorhanden sind. Daher analysiere Ich viel lieber dauerhaft mein Spiel Ingame und in Demos sehe ich, wo momentan meine Probleme liegen, oder was ich tun muss, um mein Spiel aufs nächste Level zu bringen und passe dann mein individuelles Training darauf an.
Siehst du dich eigentlich als Sportler oder als Zocker?
Weder noch. Auch wenn Esport, Elemente aus „traditionellem Sport“ mit sich bringt, zählt es für mich nicht ganz als Sport. Einfach nur als Zocker sehe ich mich auch nicht, da einfach viel mehr dazugehört, als „zocken“. Ich würde mich schlichtweg als „Competitive Gamer“ oder „Esportler“ bezeichnen.
Siehst du einen Unterschied zwischen einem Sportler und Esportler, abseits der körperlichen Betätigung?
Ein Esportler ist abhängig von den Produzenten des Spiels. Das ist für mich der ausschlaggebende Punkt, wo sich Esport von traditionellem Sport unterscheidet.
Zum Beispiel: Wenn Ich Fußball spielen will, kann Ich einfach einen Ball nehmen, zwei provisorische Tore “aufbauen” und mit einem Ball irgendwo auf einer Wiese spielen. Wenn ich CS:GO spielen will, muss ich erstmal das originale Spiel “besitzen”.
Dein erster Gedanke, wenn du an FACEIT denkst?
Ich denke FACEIT ist momentan eine sehr gute Plattform, um sich in diversen Hubs oder der Master League zu beweisen, wenn man einem Team joinen will. Abgesehen davon spiele Ich persönlich FACEIT einfach unter Freunden, nach einem anstrengendem Pracc oder als Zeitvertreib.
Wie wichtig ist es für dich persönlich zu wissen, dass die Spiele von einem Anti-Cheat-Tool bewacht werden, das zuverlässig ist?
Ich denke ein solides Anti-Cheat Tool zu haben, sollte für jede Liga oder jedes Turnier, eine Priorität sein. Vor allem, wenn ich gegen Leute spiele, die eine Cheating-Vergangenheit haben, ist es mir schon wichtig, diesen “Sicherheitsfaktor” zu haben.
Wenn du eine Sache an CS:GO ändern wollen würdest. Was wäre das?
Viele Leute würden den „right eye peek“ nennen, aber das ist eine Mechanik, die schon ewig im Spiel verankert ist. Zu wissen an welchen Angles man favorisiert ist und wie man welches Duell zu nehmen hat, ist ein Skill, den man erlernen muss, welcher in meinen Augen unique ist.
Die „Krieg“ hingegen, sollte aber generft werden 😛
Merkur Masters Freispielrunde:
M4A1-S oder M4A4?
M4A1-S macht mehr Spaß, M4A4 ist besser ;D
Cache zurück in den Mappool?
Ja
Vertigo raus?
Nein
CZ oder Alternativen dazu?
Five Seven auf CT, CZ auf T
Komm Tuscan jemals zurück?
Da ich mit CSGO begonnen habe, verstehe ich den Hype um die Map nicht, habe sie noch nie gespielt oder gesehen. Denke aber nicht, dass sie jemals zurückkommen wird.
Ihr wollt bei den Merkur Master teilnehmen?
Immer Samstags ab 15:00 Uhr!
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